30. Oktober St. Thomas Männerfrühstück mit Podiumsdiskussion „Zukunft der Ökumene“
Im Rahmen der Wittlager Reformationswoche fand am 30. Oktober 2017 ein Männerfrühstück mit anschließender Podiumsdiskussion im ev. Gemeindehaus in Bohmte statt. Eingeladen waren von den Bohmter Männerkreisen alle Männerkreise des Altkreises Wittlage, sowie die Brüder von St. Johann. Für 100 Gäste war gedeckt, und sie waren auch anwesend. Nach der Begrüßung durch Werner Ortmann, einigen Terminhinweisen und dem Tischgebet konnte man sich am Büfett stärken. Die Damen von „ Gottes Bodenpersonal“ sorgten dafür, dass immer alles vorhanden war. Nochmals vielen Dank.
W. Ortmann bemerkte anfangs, dass genau vor 200 Jahren die Ökumene in Bohmte schon praktiziert wurde. Folgendes geschah damals: Nach der Visitation des Generalvikars Lucnius 1624 gehörte die Kapelle Bohmte zum Kirchspiel Ostercappeln und somit war für alle Bohmter Pfarrzwang und die evangelischen Bürger mussten auch die finanziellen Lasten mittragen. Als am 31. Oktober 1817 das 300 jährige Jubiläum von Luthers Thesenanschlag mit einer Prozession nach Arenshorst gefeiert werden sollte, baten evangelische bohmter Bürger den katholischen Pfarrer am 30. und 31. Oktober um das Glockengeläut der katholischen Kirche, da man die Glocken von der Arenshorster Gutskapelle in Bohmte nicht hören konnte. Nach Rücksprache mit dem Bischof läuteten die Glocken von St. Johann an beiden Tagen. Das war Ökumene vor 200 Jahren!
Nach der körperlichen Stärkung und dem Lied „ Lobe den Herrn...“ übernahm Pastor Hartmut Weinbrenner die Führung durch das Programm. Er begrüßte die Podiumsgäste, die auf der Bühne Platz genommen hatten . Es waren : Diakoniepastorin Frau Doris Schmidtke, Domapitular und Ökumenebeauftragter Herr Reinhard Molitor, Herr Dr. Andreas Kubik-Boltres, Professor für praktische Theologie und Religionspädagogik, Diozesanleiter Herr Markus Kleinkauertz vom Kolpingwerk Osnabrück sowie die Moderatorin Brigitte Neuhaus von der Projektleitung 500 Jahre Reformation in Osnabrück.
Frau Neuhaus übernahm jetzt die Diskussionsrunde und fragte abwechselnd überwiegend nach ökumenischen Themen.
Herr Molitor fand es bewegend, als Bischof Bode in der Katharinen Kirche beim ökumenischen Gottesdienst sagte: „Danke, dass es euch gibt“. Man soll auf das Gemeinsame achten und voneinander lernen.
Frau Doris Schmidtke bemängelte, dass es am Geschlecht liegt, wer Priester werden kann. In der evangelischen Kirche gibt es zwar erst seit ca. 50 Jahren die Frauenordination, aber sie gibt es. Die Ökumene funktioniert in der unteren Ebene hervorragend (siehe Bahnhofsmission), nur weiter oben hakt es.
Herr Professor Kubik-Boltres (Uni Osnabrück) sagte, dass er in der Ökumene nicht unterwegs ist; aber in den letzten Jahren hat sie einen guten Schritt nach vorne gemacht. Im Religionsunterricht gibt es Überlegungen, diesen gemeinsam durchzuführen, um beide Seiten zu verstehen.
Herr Markus Kleinkauertz betonte, dass es beim Kolping auch unterschiedliche Meinungen gibt. Man sollte auf Jesus Christus hören und befolgen, was er gedacht und gemacht hat.
Die während der Diskussion gestellten Fragen wurden von Pastor Hartmut Weinbrenner gesammelt und dann vom Podium beantwortet.
Fazit: Trotz vieler Gemeinsamkeiten liegt noch eine Wegstrecke vor uns, die aber zu überwinden ist. Das gemeinsame Abendmahl wäre wünschenswert.
Nach dem Frühstücken hatten sich noch weitere Zuhörer eingefunden.
Nach ca.1 ½ Stunden beendete Frau Neuhaus die Diskussionsrunde. Pastor Hartmut Weinbrenner bedankte sich im Namen der Kirchengemeinde mit einer Rose und der Männerkreis überreichte ein süßes Präsent.
Wie es beim Männerkreis üblich ist, wird zum Schluss gemeinsam das Vaterunser gebetet.
W. Ortmann